Lauftreff – Oktober 2017 Erlebnisbericht von Elisabeth Miessner auf dem Jakobsweg
Durch mehrere Bücher und Filme wurde meine Neugier für den Jakobsweg geweckt.
Seitdem war mein Motto:
Aufbrechen – mich auf den Weg machen
Aufbrechen – der Sehnsucht folgen
Aufbrechen – den Mut haben, Neues zu wagen
Aufbrechen – Vertrautes zu verlassen
Ich war vom 7. September bis 12. Oktober unterwegs auf dem „Camino Frances‘“. 804 Kilometer von Saint-Jean-Pied-du-Port, in Frankreich bis Santiago de Compostela und von dort noch 94 Kilometer bis Finisterre, an der Atlantikküste, insgesamt 900 Kilometer.
Karte aus Wikipedia
Man muss sich auf das Wesentliche beschränken und nur mit einem Minimum an Kleidung auskommen. Mein Rucksack, mit Trinkwasser, wog 10 kg.
Im Schnitt bin ich jeden Tag 30 Kilometer gelaufen. Meine gute sportliche Vorbereitung kam mir auf dem Weg sehr zu Gute. Ich habe alles, ohne Schmerzen und ohne Blasen an den Füßen überstanden.
Übernachtet habe ich günstig in Herbergen.
Überall wurden abends preiswerte Pilgermenüs angeboten.
Nacheinander durchwanderte ich die spanischen Regionen, Navarra, Le Rioja, Kastilien und Galicien.
Die Überquerung der Pyrenäen, gleich am ersten Tag, ist ein einmaliges Erlebnis, doch auch eine besondere körperliche Herausforderung. Es war die härteste Etappe des ganzen Weges.
Einsame, karge Gegenden mit ärmlichen kleinen Dörfern wechselten sich ab mit großen namhaften Städten mit ihren berühmten kunsthistorischen Sehenswürdigkeiten, wie Pamplona, Lagrona, Burgos, Leon, Astorga.
Auch habe ich entlang des Weges eine große Gastfreundschaft der Bevölkerung erfahren, habe deren Kultur und Gebräuche kennengelernt und tolle Landschaften gesehen.
Im Gegensatz zum Turbotempo der heutigen Zeit, entdeckte ich auf dem Camino die Langsamkeit,
Es ist viel Platz für Besinnung, Stille und Gedanken über den Glauben, das Göttliche und den Sinn des Lebens.
Camino ist auch Verzicht auf viele Bequemlichkeiten.
Dafür hat man aber auch viele wertvolle Begegnungen und Gespräche mit Menschen aus aller Welt.
Nach 30 Tagen erreichte ich Santiago de Compostela das Ziel meines Pilgerweges.
Zufriedenheit, Dankbarkeit, das Glück die Einfachheit gefunden zu haben…. lauter gute Gefühle.
In der Pilgermesse in der berühmten Kathedrale konnte ich mein Ankommen feiern.
Nicht zu übersehen ist aber auch der Kommerz, dessen Auswüchse Pilgergrenzen überschreiten.
Der Weg nach Finisterre war dann wieder viel ruhiger.
Am dritten Tage erblickte ich erstmals den Atlantik, ein genussvoller Moment
Heute war das wirklich etwas ganz Besonderes nach so langem Fußmarsch…. Finisterre ein
schöner Ort, um die Pilgerreise ausklingen zu lassen.
Ja dieser Weg war für mich ein großes und großartiges Erlebnis, war ein Weg zu mir selbst und die Erfüllung meiner Träume.
Elisabeth Mießner, im Oktober 2017
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